Alle 2,5 Minuten passiert ein Wildunfall. Dann suchen Jägerinnen und Jäger in Deutschland mit Hunden verletzte Tiere und stellen Bescheinigungen für Autofahrer aus.
Damit es künftig weniger kracht, fördern Jägerinnen und Jäger Erforschung und Bau von Querungshilfen oder Wildwarnanlagen an Straßen.
Nach einem Unfall mit einem Wildtier, nimmt die Polizei den Unfall auf.
Unfallstelle sofort absichern und ggf andere Verkehrsteilnehmer warnen.
Immer 110 anrufen und die Polizei informieren. Die Polizei benachrichtigt den zuständigen Jäger der sich um das Wildtier
kümmert.
Dann ruft die Polizei – auch mitten in der Nacht – den für das Revier zuständigen Jäger oder die zuständige Jägerin an. Diese/r stellt die Wildunfallbescheinigung aus, entsorgt das überfahrene
Wild und übernimmt eventuell notwendige Fangschüsse oder Nachsuchen. Das machen Jäger und Jägerinnen freiwillig und ehrenamtlich. Eigentlich wäre es Aufgabe der Straßenbaulastträger.
Was tun bei einem Wildunfall?
Als erste Maßname sollte man versuchen diese Unfälle zu vermeiden. Wildtiere wie Reh, Hirsch und Wildschweine kreuzen oftmals unverhofft die Fahrbahn. Nicht immer
bleibt Zeit zum Reagieren!
Um Wildunfälle zu vermeiden hilft nur: Fuß vom Gas
Wild kennt weder Sommerzeit noch Verkehrsregeln. Deshalb heißt es für Autofahrer: Fuß vom Gas in der Dämmerung. Nach der winterlichen Fastenzeit sind Pflanzenfresser im Morgengrauen und in der
Abenddämmerung verstärkt auf der Suche nach frischem Grün. Denn Fellwechsel, Geweihaufbau und die anstehende Geburt des Nachwuchses sind sehr Kräfte zehrend. Zudem sind bei den Rehen die jungen,
geschlechtsreifen Böcke auf Reviersuche.
Knapp 222.000 Wildtiere lassen Ihr Leben auf der Straße
Die Wildunfallstatistik 2014, die der DJV vorgelegt hat, zeigt einen leichten Abwärtstrend bei Unfällen mit Reh, Wildschwein oder Hirsch: Im Vergleich mit dem 5-Jahres-Durchschnitt der Vorjahre minus
2 Prozent. Beim Wildschwein sind es sogar minus 6 Prozent. Knapp 222.000 große Säugetiere ließen laut DJV-Statistik 2014 ihr Leben auf der Straße, am häufigsten Rehwild (193.000).
Verkehrsdichte steigt stetig
Der leichte Rückgang der Wildunfallzahlen ist laut DJV jedoch kein Grund zu übermäßiger Freude: Seit 1975 ist die Verkehrsdichte um das Vierfache gestiegen, die Zahl der Wildunfälle hat sich
verfünffacht. Täglich rollen 48.000 Fahrzeuge pro 24 Stunden und Streckenabschnitt über deutsche Autobahnen. Auf Bundesstraßen sind es bis zu 9.000. Selbst für große Säuger, wie etwa Rothirsche,
wirkt eine Straße bei einer Verkehrsdichte ab 10.000 Fahrzeugen pro 24 Stunden bereits wie eine unüberwindbare Barriere – das zeigte das DJV-Projekt „Barrieren überwinden“ in Zusammenarbeit mit dem
Bundesamt für Naturschutz und der Universität Kiel.
Wenn Wildunfälle Autos beschädigen – Was für die Kfz-Versicherung wichtig ist
Deutscher Jagdverband e.V. (DJV) gibt kostenlosen Ratgeber mit Pflichten und Rechten für Autofahrer heraus
Wildunfälle mit Autos treten gehäuft in der dunklen Jahreszeit auf. Doch wie müssen sich Autofahrer verhalten, wenn es tatsächlich zu einem Unfall kommt? Personenschäden sind seltener, Blech- und
Tierschäden häufiger. Normalweise springt bei Wildunfällen die Kfz-Versicherung ein. Jedoch muss auf einige Regeln geachtet werden, damit die unschönen Vorfälle nicht auch noch teuer enden. Die Internetplattform
finanzen.de veröffentlichte einen Ratgeber in dem der DJV und seine Jäger und Jägerinnen aus Deutschland 35 Expertentipps zum richtigen Verhalten zusammengetragen haben.
Wildunfällen kontrolliert begegnen
Neben den Jägerinnen und Jägern kommen Versicherungsgesellschaften, Juristen, Verbraucherschützer und Automobilexperten zu Wort. „Dem Wild ausweichen ist ein sehr riskantes Manöver. Ein
kontrollierter Zusammenstoß ist da meist besser“, so Torsten Reinwald, Pressesprecher des DJVs. Es wird vermutet, dass viele Unfälle, bei denen Autos gegen Bäume prallen auf Wildwechsel und
Ausweichmanöver zurückzuführen sind. Wichtig zu wissen ist, dass Versicherungen eine solche Aktion nur zahlen, wenn nachgewiesen werden kann, dass sie größere Schäden verhindert hat. „So etwas
nachzuweisen ist praktisch unmöglich, v.a. wenn das Wild ohne Schaden davon gelaufen ist“, kommentiert Reinwald. Bei Wildunfällen mit verletzten oder gar toten Tieren ist auch für Versicherungen
eindeutig, dass der Autofahrer schuldfrei ist.
Ratgeber gibt juristische Tipps für Schäden bei Wildunfällen
Kommt es dennoch zu Wildunfällen mit dem Auto und die Versicherung stellt sich quer, gibt der Ratgeber für Wildunfälle und der DJV praktische Tipps, wie Unfallbeteiligte am besten ihre Rechte
vertreten können.
Der kostenlose Ratgeber „35 Experten-Tipps zur Kfz-Versicherung“ kann hier runtergeladen werden.
(djv) Berlin
QUELLE: www.jagd-fakten.de